Das Leben im Wipptal und seinen Seitentälern südlich und nördlich des Brenners ist geprägt von einem hohen Potenzial an gravitativen Naturgefahren. Das wirkt sich auf die Weiterentwicklung dieser Lebensräume begrenzend aus. Eine Umfrage unter den Entscheidungsträgern der betroffenen Gemeinden hat ergeben, dass neben derSicherung des bestehenden Siedlungs- und Wirtschaftsraumes und der vorhandenen Infrastruktur Interesse an zusätzlichen Raumnutzungen besteht.
Der Mehrwert besteht in der Zusammenarbeit von verschiedenen Abteilungen der Landesregierungen in Innsbruck und Bozen unter der Leitung der Lawinen- und Wildbachverbauung in Innsbruck.
Die Partner möchten im Rahmen des Projektes versuchen die Nutzungsmöglichkeiten von Schutz- und Bergwäldern und ausgedehnten Almgebieten gemeinsam zu analysieren, entwickeln und zu fördern.
Wesentliche Faktoren für die Attraktivität dieser Lebensräume sind eine sichergestelltelaufende Versorgung sowie leichte und ständige Erreichbarkeit.
In vielen Gemeinden besteht derzeit eine wahrnehmbare Abwanderungstendenz in urbane Räume. In Gemeinden mit starker Siedlungsentwicklung hingeggen steigt der Siedlungsdruck enorm. Im Tiroler Raumordnungsplan "ZukunftsRaum Tirol" gibt es ein klares Bekenntnis zur regionalpolitischen Erhaltung und Weiterentwicklung der Regionen. Demnach soll nicht nur einer Entsiedlung solcher inneralpinen Lebensräume entgegengewirkt, sondern Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten für diese Gebiete und dort lebende und wirtschaftende Bevölkerung geschaffen werden. Im Landesentwicklungs- und Raumordnungsplan - "Südtiroler Leitbild 2000" ist klar festgehalten, dass das Landesgebiet so zu gestalten ist, dass für deren Bewohner eine ausgewogene soziale,kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht wird.
Die Betrachtung dieser Lebensräume und seiner Funktionen muss daher unter Einbeziehung aller relevanten Fachbereiche erfolgen. Die Entwicklung einer geeigneten gemeinsamen Methode zur Beurteilung und Bewertung dieser Lebensräume ist daher erforderlich. Das gegenständliche Projekt umfasst Gemeinden des nörlichen Wipptales (Nordtirol) -Obernberg, Vals, Schmirn, Trins, Gschnitz, Navis - und ausgewählte Einzugsgebiete der Gemeinden Brenner, Sterzing, Pfitsch und Ratschings im südlichen Wipptal (Südtirol).